Robert Neumann Foto:  

Robert Neumann war schon wie seine Mutter beim Pianistenfestival zu Gast, am Sonntag spielt er in Bad Cannstatt.

Der Name Neumann kam schon häufig beim Böblinger Pianistenfestival vor. Alexandra Neumann gastierte mehrmals in Böblingen und wirkte beim Aufnahme-Projekt aller 32 Beethovensonaten mit. Ihr Sohn Robert Neumann trat 2021 beim Pianistenfestival auf und ist für 2026 wieder eingeplant. An diesem Sonntag, 12. Mai, um 17 Uhr gastiert er beim Cannstatter Klavierfrühling im Kursaal und spielt Werke von Beethoven, Debussy und Brahms. Darüber hinaus hat Robert Neumann gerade eine neue CD veröffentlicht. Darauf zu hören ist Robert Schumanns „Kreisleriana“ sowie die „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky.

Bei Schumann schafft es der Pianist durchgängig, das romantische Element der Zerrissenheit zwischen himmelhochjauchzend und zu-Tode-betrübt zu artikulieren. Seine manchmal übermütigen Läufe vermag er quasi ohne Vorwarnung zu stoppen, um in eine große Innigkeit zu wechseln.

Auch bei Mussorgksy gelingt es Neumann, durch Tempowechsel auf engstem Raum der Musik etwas Sprechendes zu geben, etwas Irritierendes, etwas Zweifelndes oder auch etwas brutal Vorwärtsstürmendes. Die klanglichen Möglichkeiten des Flügels werden bis an ihre Grenzen ausgelotet. An wenigen Stellen sicherlich darüber hinaus, aber das ist wohl auch das, was der Komponist mit seinen Noten intendiert hat.